Archiv des Autors: Welf Ortbauer
Gedicht des Monats -April 2020
Im Grunde ist alles heil,
doch wir fliehen den Grund aus verschiedenen Gründen,
bleiben des Fließens Tropfenteil
und sorgen uns, wo wir münden.
Lass den Dingen ihren Lauf,
sie wissen schon, wohin,
den Fluss des Seins hält niemand auf,
alles hat seinen Sinn.
W11
Gedicht des Monats -April 2019
Mauern um die Sehnsucht,
außerhalb ist, was wir suchen,
ständig planen wir die Flucht,
können Glück nicht buchen.
Herdentriebe, Vogelzug,
wann sind wir uns selbst genug?
Gedicht des Monats -März 2019
Die Schalen brechen auf.
Morgens, früh im Jahr
beginnt des Lebens Lauf
frisch, neu und wunderbar
und aus vergangner Nacht
wächst, was erwacht,
in einer Auferstehung wieder,
blüht, blinzelt, treibt;
spreizt sein Gefieder.
Foto: F. A. Ecker
Gedicht des Monats -Februar 2019
Im Cafe saß ein Reh
beim 5 Uhr Tee
Jemand bat es zum Tanz,
da verschwand’s
und ward nicht mehr gesehen.
Ja, so ist das mit den Rehen,
das ist ja nicht neu:
Rehe sind scheu.
Gedicht des Monats -Januar 2019
Die Schatten lüften lautlos Tuch um Tuch,
das Licht steht auf und ruft in sanften Schritten
das Ausgeruhte wieder zum Versuch,
den Riß durchs Ewige zu kitten.
Foto: Martin Ecker
Gedicht des Monats -Juni 2017
Ein hübsches Gedichtchen
ist wie ein Lichtchen,
ziert manche Nische
und festliche Tische
und hat ein Gesichtchen,
– dekoriert das Gedankengefüge.
Verse sind Blumenkrüge
im Haushalt der Stunden,
schöne Tage sind wortumwunden.
Foto: Welf Ortbauer
Gedicht des Monats -Mai 2017
Blume, kleines Zeichen
einer großen Kraft,
die in allem Weichen
Mut zum Leben schafft.
Foto: F. A. Ecker
Gedicht des Monats -April 2017
Zuhören ist Zugehören,
einem Menschen, den Tieren, den Gärten …
Wenn wir unsere Sehnsucht verlören
nach Botschaften vom verwunschenen Eingesperrten,
die Sinne lösten sich los
und stellten uns bloß.
Gedicht des Monats -März 2017
Was ist Zeit, was ist Liebe?
Alle Bücher, die man schriebe
gäben dies nicht preis.
Weil kein Mensch es weiß.
Foto: Martin Ecker