Weinende Engel
Dein Leben zieht sich wie ein Waldweg durch den Tann,
findest dich unter Bäumen, die dem Winde eigen,
wie deine Tage. Dann und wann
triffst du auf Märchen und auf Elfenreigen
und Tiere sehen dich so seltsam an.
Ein Jäger bist du, auf der Pirsch nach schönen Stunden,
du nimmst und pflückst und tötest und zerstörst;
und achtest wenig von dem, das zu dir gefunden;
wenn du dann aus dem Dunklen andre Stimmen hörst,
ist dir das eigne Ziel entschwunden.
Irr gehst du in dem Wahn nach Beute und nach Schüssen,
du tappst in Tiefen, nicht in wahre Tiefe
und du treibst aus der Welt mit tausend Flüssen
die weder Wald noch Weg sind, höchstens nasse Briefe
von Engeln, die oft weinen müssen.
Foto: F. A. Ecker
Sehr geehrter Herr Dr. Ortbauer!
Erlauben sie mir zu Ihrem Gedicht des Monats August 2013 „Weinende Engel“
die wenigen Worte: Berührend – zeitnah – wahrhaftig – wunderschön . . .
Herzliche Grüße aus Wels
Franz Hagenberger
B e r ü h r e n d, z e i t n a h,
Berührend,